Vielleicht hat sich kein Ort Eiderstedts so lange seine Eigenart bewahren können wie dieses ganz im Nordwesten vorpostenartig für Eiderstedt gelegene Dorf. Die Gemeinde ist 1.292,70 Hektar groß und hat 117 Einwohner (Stand: 31.03.2014). Als so genanntes Dorf an der Nordsee ist die Gemeinde eine Halbinsel auf der Halbinsel Eiderstedt. Ein 8 km langer Seedeich schützt die Bewohner und deren Hab und Gut vor lebensbedrohenden Überflutungen und zerstörenden Einwirkungen des Meeres.
Hier gibt es 3 Strände: • einen Grünstrand mit Vorland • eine ca. 200 ha große Sandbank • einen Strand, bei dem bei Flut die Nordsee bis an den Deich gelangt. Westerhever lag damals auf der Nordwestlichsten Spitze der ehemaligen Insel Hoefroe und wurde erst im 12. Jahrhundert besiedelt; Hoefroe war früher eine von 3 Inseln, der damals so genannten Uthlande, oder auch später bis zum Mittelalter - Dreilanden genannt und ist wiederum später dann im Laufe der Jahrhunderte durch Landgewinnung zu einem Teil der heutigen Halbinsel Eiderstedt geworden. ( Das ehemalige Hoefroe mit Westerhever im Nordwesten und Holm im heutigen Südwesten Eiderstedts mit dem heutigen St. Peter Ording, das ehemalige Gioethning, der heutige Gardinger Bereich, der nur durch den Heverstrom getrennt, mit dem damaligen Thynning, von dem das heutige Tönning noch erzählt, den eigentlichen Hauptinselteil bildete) Die ersten Menschen errichteten große Dorfwarften wie Sieversbüll, Leikenhusen oder Stufhusen und schützen das Wirtschaftsland der Insel mit einem Ringdeich.
Bei der großen Manndränke (Sturmflut) von 1362 wurde die erste Kirche von 1123 zerstört. Die heutige Backsteinkirche St. Stephanus bestehend aus dem gegenüber früher stark verkleinerten Schiff aus dem Jahr 1804 und dem 1370 erbauten gotischen Turm, bildet zusammen mit der Gaststätte Kirchspielkrug das alleinige Dorfzentrum. In der Nähe des Dorfzentrums liegt die Wogemannsburg, eine Warft, auf der zwischen 1362 und 1370 die sogenannten Wogemänner lebten. Diese betrieben Piraterie, plünderten aber auch die umgebenden Ortschaften. Die Wogemänner wurden 1370 von Owe Hering und den Bewohnern der Umgebung bezwungen. Die Burg wurde zerstört und deren Steine zur Verstärkung der Kirche und für den Bau des Kirchturmes genutzt. In Westerhever sind noch viele Haubarge erhalten. Auf einem dieser Haubarge, dem Siekhof, kam 1860 Jacob Alberts, der sogenannte Maler der Halligen, zur Welt. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof von Westerhever.